Praxis & Medizin

Schluss mit Mikroplastik | Praxis

Ab Anfang September sind alle neu produzierten Zahnpasten in Deutschland frei von Mikroplastik

Nachdem auch der Hersteller Dr. Liebe bei seinem Produkt " Pearls & Dents" die Rezeptur verändert hat, können besorgte Verbraucher und Umweltschützer ein bisschen aufatmen. Mit dem Verzicht auf das Kunststoffgranulat Ethylen-Vinylacetat-Copolymere (EVA) als Putzkörper sind ab Anfang September alle neu produzierten Zahnpasta in Deutschland frei von Mikroplastik.

Vorangegangen waren verschiedene Medienberichte zum Thema, in denen die potenziellen Gefahren für Mensch und Umwelt beschrieben worden waren. Diese entstehen dadurch, dass das enthaltene Mikroplastik nach Angaben von Wissenschaftlern über die Klärwerke ins Trinkwasser, die Luft,  Lebensmittel und den Nahrungskreislauf von Speisefischen und Nutztieren gelangt.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.(BUND) hat eine Liste, die alle Produkte mit Mikroplastik enthält, " Perls& Dents" als einzige Zahnpasta noch aufgeführt.

"Sobald der Abverkauf der Altbestände beendet ist und das Produkt nur noch in der neuen Rezeptur im Handel erhältlich ist, werden wir es von der Liste streichen", so Rolf Buschmann, Referent für technischen Umweltschutz beim BUND.

Die jüngste Entwicklung im Bereich der Zahnpasta bewertet die Organisation als bescheidenen ersten Erfolg.

In Deutschland, wo die Industrie durch ihre Absichtserklärung, in absehbarer Zeit auf Mikroplastik zu verzichten, einem Verbot zuvorkam, sei der Markt immerhin sensibilisiert. Trotzdem seien weiter hundert Produkte am Markt, die das potenziell schädliche Material verwenden.

In seiner Aufstellung listet der BUND noch 404 weitere Produkte, die Granulate enthalten, darunter Gesichtspflegeprodukte, Schminke, Dusch- und Waschgels, Shampoo uns Kontaktlinsenreiniger namenhafter Hersteller.